Von Instagram zur eigenen Ausstellung: Fotografin Anne Wirtz über ihr Projekt #familyquarantine
Von Mara Kensbock
Die Fotografin Anne Wirtz veranstaltet zu Beginn des Jahres eine Vernissage in der Kulturmetzgerei Düsseldorf. Dort stellt sie ihr neuestes Projekt #familyquarantine vor. Die Fotoreihe startet 2020 mit persönlichen Familienportraits auf Instagram. Anne Wirtz fotografiert Künstler-Familien und ihre Corona-Begleiter. Wir treffen die Fotografin zum Interview und wollen wissen: Wie gelingt der perfekte Insta-Shot im Lockdown und wie hat Social Media den Erfolg der Reihe beeinflusst.
styleranking: Wie beschreiben Sie die Kernbotschaft Ihrer Ausstellung?
Anne Wirtz: Ich habe mich darauf fokussiert, wie sich Künstler und kulturschaffende Familien während des Lockdowns beschäftigt haben.
styleranking: Sie zeigen Ihre Arbeiten auf Social Media. Welche Form des Austauschs ist dabei entstanden?
Anne Wirtz: Die Ausstellung hat auf Instagram ihren Anfang genommen. Dort habe ich einmal wöchentlich aktuelle Familienportraits gepostet. Die Resonanz war wirklich groß. Durch Social Media ist auch der Kontakt zu einer Redakteurin des WDR entstanden, die dann einen Bericht für die Lokalzeit über mich produziert hat.
"Als Eltern braucht man heutzutage nur ein gutes Handy"
styleranking: Können Sie sich an eine besondere Nachricht oder einen Kommentar erinnern, der Sie zu Ihrer Arbeit erreicht hat?
Anne Wirtz: Mir haben Leute geschrieben, dass sie sich wünschten, der Lockdown ginge nicht vorbei, damit sie Montags wieder neue Bilder von mir anschauen können. (lacht)
styleranking: Welche Tipps können Sie Familien geben, um zu Hause Familien-Portraits - auch für Instagram - zu erstellen?
Anne Wirtz: Ich würde sagen, da gibt es viele Möglichkeiten. Als Eltern braucht man heutzutage nur ein gutes Handy und ein Stativ. Dann kannst du dich kreativ vor der Kamera austoben.
styleranking: Was waren die wichtigsten Accessoires, um die Bilder spannend zu gestalten?
Anne Wirtz: Unser wichtigstes Accessoire im zweiten Lockdown war unser Kater. Das Tier ist uns zugelaufen und war dann auf allen Bilder mit drauf.
styleranking: Im Verlauf der Pandemie haben Sie viele positiv gestimmte Bilder auf Social Media gepostet. Wieso haben Sie sich dazu entschieden, keine negativen Bilder der Quarantäne zu veröffentlichen?
Anne Wirtz: Ich bin ein optimistischer Mensch und lasse mich nicht durch eine Quarantäne vergrämen. Wenn ich meine Zeit lustig gestalten kann, ist das Leben schöner.
"Die Pandemie hat sich positiv auf meine Kreativität ausgewirkt"
styleranking: Wie wichtig war es Ihnen, den Alltag der Familien sichtbar zu machen?
Anne Wirtz: Meine Familienportraits sind sehr inszenierten Szenen und stellen keine realistische Abbildung des Alltags dar. Aber ich denke, dass Betrachter meiner Bilder viele kleine Details erkennen können, die auf den Alltag hindeuten.
styleranking: Wie hat sich die Corona-Pandemie auf Ihre Kreativität ausgewirkt?
Anne Wirtz: Ich habe jede Woche neue Ideen für die Portraits entwickelt und konnte mir so innerhalb der Pandemie einen kreativen Raum schaffen. Deswegen lautet mein Fazit: Die Pandemie hat sich positiv auf meine Kreativität ausgewirkt.