Sustainability Skills für Creators

Wie kommuniziere ich Nachhaltigkeit: Ein Leitfaden für Influencer:innen und Creators

Franziska Gajek
Von Franziska Gajek
05.01.2022 / 12:15 Uhr

Nachhaltigkeit gehört zu den großen Buzzwords unserer Zeit - auch auf Social Media. Dabei erfordert das Thema Sensibilität, Know-how und Mut gleichermaßen. Wer den Begriff Nachhaltigkeit anfasst, wird schnell auf Perfektion festgenagelt. Creators und Aktivistinnen wie Louisa Dellert oder Madeleine Alizadeh können davon ein Lied singen. Wie also kann die Kommunikation auf Social Media rundum Nachhaltigkeit gelingen? Wir haben den Kongress des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in Düsseldorf besucht und sieben Schritte zur gelungenen Kommunikation rund um Nachhaltigkeit identifiziert.

Nachhaltigkeit erfordert eine sensible und aufrichtige Kommunikation. Wie die auf Social Media gelingen kannst, haben wir beim Kongress des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in Erfarung gebracht.   Copyright: Shutterstock

Mutig sein

Wer sich mit Nachhaltigkeit öffentlich auseinandersetzt, muss mit Kritik rechnen. Kaum jemand beginnt mit Perfektion und das kann Influencer:innen und Creators zum Verhängnis werden. Es erfordert Mut, sich dem Topic Nachhaltigkeit zu widmen. Mit Kompetenzen wie Selbstreflektion, Kritikfähigkeit und einem dicken Fell kann es dauerhaft funktionieren. Außerdem sollten Creators immer daran denken: Neben einigen lauten Follower:innen gibt es auch stille Zuschauer:innen.

Kompetenzen aufbauen

Wer saubere Quellen nutzt, gründlich recherchiert und sich angewöhnt, kritisch zu hinterfragen ist bestens für etwaige Debatten gerüstet. Außerdem bringt das Thema Nachhaltigkeit Verantwortung mit sich. Wer seine Follower:innen mit auf die Reise nimmt, sollte sie mit korrekten Informationen versorgen. GEO-Chefredakteur Jens Schröder sagt dazu beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis. “Wir können die Leute nicht vor der Komplexität des Themas schützen.” Also: Vorsicht vor zu einfachen Antworten.

Meinungen sind keine Fakten

Wer wissen aufbaut, muss vielleicht eigene Glaubenssätze oder Ideologien hinterfragen. Das gehört zum Prozess. Deswegen tun Influencer:innen gut daran, weniger Meinung und mehr Fakten zu kommunizieren - gerade, wenn es um wissenschaftlich getriebene Inhalte geht. Dazu gehört auch, Quellen zu nennen, die der eigenen Meinung widersprechen. "Wir brauchen Glaubwürdigkeitsträger, die sauber arbeiten", sagt Julius Palm, Leitung Strategie & Marke für followfood beim Deutschen Nachhaligkeitstag mit Blick auf die Lebensmittelindustrie. Ein Gedanke, der sich auch auf Creatros anwenden lässt.

Reichweite spenden

Know-how-Lücken sollten sinnvoll gefüllt werden, z.B. mit Profis, die auf dem Kanal des Creators zu Wort kommen dürfen. Das können Forschende oder Wissenschaftler:innen sein. Besonders empfehlenswert: Streitgespräche mit zwei Perspektiven zu einem Thema. Creators können hier als Sprachrohr ihrer Community fungieren und die Fragen an die Gäste richten, die den Follower:innen unter den Nägeln brennen. “Plastik vs. Einwegglas” oder “Atomkraft oder Atomausstieg” könnten solche Debatten heißen.

Die Kraft der Bad News

Bad News werden besser geklickt, erzeugen mehr Engagement und damit mehr Aufmerksamkeit. Einige Publikationen fußen ausschließlich auf diesem Prinzip. Leider sorgt diese Herangehensweise besonders im Kontext von Nachhaltigkeit für Frustration. Laut einer aktuellen Studie zur Klimaangst bei jungen Menschen glauben 56 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen aus diversen Nationen, dass die Welt langfristig verloren sei. Jens Schröder von GEO macht klar: “Katastrophen-Botschaften animieren nicht unbedingt zum Handeln, sondern sorgen oft für Resignation”. Deswegen gilt: Mit Problematiken sollten auch Lösungsansätze, Innovationen oder Perspektiven kommuniziert werden. Eine ausgewogene Gewichtung der Botschaften ist entscheidend.

Ansprüche senken

Content rund um Nachhaltigkeit pendelt häufig zwischen zwei Extremen. Die einen glauben, mit dem Verzicht auf Plastikprodukte die Welt retten zu können. Die anderen wiederum sehen die Verantwortung ausschließlich bei einigen wenigen Mega-Konzernen. Aus beiden Perspektiven spricht die Dringlichkeit des Themas ebenso, wie die Überforderung. Deswegen: Niedrigschwellige Angebote schaffen, Hürden senken und “Schritte als Schritte” wahrnehmen, wie Dr. Meike Gebhard, Gründerin des Onlinemagazins Utopia beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis sagt. Follower:innen müssen das ebenso lernen, wie Creators selbst. Wenn wir Perfektion voraussetzen, verhindern wir eine reflektierte Fehlerkultur. Ohne die kommt das Thema Nachhaltigkeit aber leider nicht aus.

Stringenz erhöht die Glaubwürdigkeit

Nachhaltige Kooperationen reichen kaum aus, um dem Thema die gebotene Ernsthaftigkeit entgegen zu bringen. Wer Glaubwürdigkeit aufbauen möchte, sollte sich dem Thema auch widmen, wenn es sich monetär weniger lohnt. Kooperationen mit fragwürdigen Fast Fashion-Anbietern sind kontraproduktiv. Die Textilindustrie gehört zu den größten Klimasündern weltweit. Wer dazu mehr Infos sucht: Wie empfehlen die Dokumentation Shein Exposed vom Funk-Kanal Simplicissmus. Glücklicherweise steigt auch das Angebot nachhaltiger Brands, recycelter Materialien oder von Secondhand-Mode. Hier kann es ein leichtes sein, Vorbild zu werden.

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